Chronik

Auszug aus der Vereins-Chronik

Am 18. August 1906 wurde im „Spörrersaal“ der Turnverein Waldershof gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Hans Schremel gewählt. Im Gründungsjahr hatte der Verein 30 Mitglieder und 11 Zöglinge, die erst später zu Mitgliedern gewählt wurden. Schon 1907 veranstaltete der Turnverein zusammen mit dem Verschönerungsverein im Birkenwäldchen am Hammerang das 1. Waldershofer Hammerrangfest. Unter dem Motto „frisch, fromm, fröhlich , frei“ wurden Turnvorführungen dargeboten. Ein Gedenkstein am heutigen „Fichtelgebirgskeller“ mit den vier eingemeißelten „f“ erinnert noch heute an das erste Hammerrangfest. Vom 29. bis 31. Juli 1922 beging der Verein sein bis dahin größtes Fest in der Vereinsgeschichte, die feierliche Weihe der Vereinsfahne. Anlässlich der Veranstaltung wurde der Turnverein Waldershof in die Turnerschaft eingegliedert. Im Jahre 1926 hatte der Turnverein Waldershof bereits 173 Mitglieder, darunter 8 Turnerinnen. Nach dreijähriger, anstrengender Arbeit und zahlreich geleisteten freiwilligen Arbeitsstunden konnte 1930 der mustergültig angelegte Sportplatz am Hammerrang in Betrieb genommen werden. Am 10. August wurde auf dem neuerrichteten Sportplatz das 6. Gauljugendtreffen mit den Reichsjugendwettspielen durchgeführt. 450 Teilnehmer kämpften um sportlich Erfolge. Auf Anregung des Turnvereins im Jahre 1932 wurde bereits wenige Jahre später das heutige „Kösseinebad“ errichtet. Nach 1933 machten sich auch in Waldershof die politischen Einflüsse auf den Verein bemerkbar. Die Handlungsfähigkeit der Vereinsführung wurde immer mehr eingeschränkt und die Partei nahm zunehmend mehr Einfluss ins Vereinsgeschehen. Als Konsequenz trat daraufhin der langjährige und verdiente 1. Vorsitzende des Turnvereins Liborius Obwandner von seinem Amt zurück. Seine Nachfolge übernahm der damalige Ortsgruppenleiter der NSDAP, Karl Steinlein. Nachdem während des Krieges das Vereinsleben fast gänzlich erloschen war, ging man nach Kriegsende umgehend daran, den Verein wieder neu zu gründen. Die Mitdurchführung des Heimatfestes 1950 und die Feier zur Stadterhebung 1963 zeigten, dass der Turnverein mittlerweile ein fester Bestandteil des Vereinswesens in Waldershof geworden war. Seit 01.08.1974 führt der Verein den Namen TSV Waldershof e. V. und ist mit ca. 540 Mitgliedern der zweitgrößte Verein der Stadt Waldershof. Verschiedene Vereinsabteilungen Am 28.12.1923 wurde im Gasthof „Zur Kösseine“ der Skiclub gegründet, der im Februar 1924 bereits 22 Mitglieder zählte. Noch im gleichen Jahr erfolgte der Anschluss an den Fränkischen Schneeschuhbund. Am Hammerang wurde eine Sprungschanze errichtet, 1935 wurde der Skiclub in den Turnverein eingegliedert, wo er als Abteilung weiterbestand. Während des 2. Weltkrieges kam auch diese Abteilung zum Erliegen. Nach den Kriegswirren verhalf der Marktoberinspektor Karl Wölfl der Ski-Abteilung zu neuen Aktivitäten. Durch mehrere schneearme Winter hatte die Abteilung immer wieder große Existenzprobleme. Im Jahre 1978 wurde letztmals eine Stadtmeisterschaft im Skisport ausgerichtet. Seit 1984 besteht diese Abteilung nicht mehr. Am 10. April 1932 wurde der Fußballsport probeweise eingeführt. Auch diese Abteilung musste während des Krieges ihre Tätigkeit einstellen, nahm jedoch nach dem Krieg den Spielbetrieb wieder auf. Bereits 1951 musste die Mannschaft wegen Spielermangels wieder aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden. Am 6. Januar 1955 wurde die Abteilung erneut gegründet. Im Jahre 1974 stieg man, bedingt durch die Verletzungen guter Spieler, in die unterste Spielklasse ab, schaffte jedoch zum 20-jährigen Bestehen 1975 den Wiederaufstieg. Bereits ein Jahr später wurde die damalige A – Klasse erreicht; doch in nur 2 Jahren fand man sich in der untersten Spielklasse wieder. Ab 1980 spielte man mit unterschiedlichem Erfolg in den unteren Amateurklassen. Im Jahre 1996 konnte man nach fast genau 20 Jahren wieder in die heutige Kreisliga aufsteigen, stieg allerdings in den nächsten Jahren wieder in die unterste Klasse ab. In der Saison 2005/2006 gelang durch die Meisterschaft in der Kreisklasse Marktredwitz der Wiederaufstieg in die Kreisliga, in der sich die Mannschaft momentan etabliert hat. Am 30.10.1959 wurde im Gasthof „Schwan“ durch den Hauptinitiator Bernhard Zeitler die Abteilung Spielmanns- und Fanfarenzug gegründet. Spontan traten der neuen Abteilung 17 Mitglieder bei. Am 30.04.1960, dem Vorabend des 1. Mai, trat man zum ersten Mal mit einem Zapfenstreich in der Öffentlichkeit auf. Mittlerweile zählt der Spielmannszug zahlreiche Mitglieder und ist durch Auftritte weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Mit der Eröffnung der neuen Volksschule Waldershof 1963 stand nun auch eine Turnhalle zur Verfügung. Der Vereinsvorsitzende Franz Grünauer und Elfriede Schmidt, damals Mitglied der Turnerschaft Dörflas, riefen die heutige Frauengymnastikabteilung ins Leben. Meist etwa 20 Frauen erscheinen zu den Übungsstunden in der Turnhalle. Elfriede Müller machte sich um die Mädchenriege verdient. Die jungen Turnerinnen erreichten durch hartes Training schließlich einen Leistungsstand, wie man ihn vorher noch nicht kannte. Bei zahlreichen Vergleichskämpfen und Schauübungen zeigten die Mädchen ihr großes turnerisches Können. Leider zerfiel die Gruppe nach einigen Jahren aus beruflichen Gründen der Übungsleiterin. Die heutigen Turnerfrauen pflegen außer dem sportlichen auch das gesellschaftliche Leben durch Radtouren und zahlreiche andere Veranstaltungen. Im Jahre 1968 trafen sich mehrere Tischtennisfreunde im Keller der Familie Siegfried und Rita Pohl in der Josefstadt. Aus dieser anfangs geselligen Runde beschloss man 1969 eine eigene Abteilung Tischtennis im Turnverein zu gründen. Die Abteilung leitete anfangs Siegfried Pohl, danach Richard Prucker. Training und Punktspiele absolvierte man anfangs im sogenannten „Schwankerersaal“, bis im Herbst 1969 in die Turnhalle umgezogen werden konnte. Zum heutigen Zeitpunkt spielen alle Mannschaften sehr erfolgreich in den höheren Klassen im Bezirk Oberpfalz. Die Damenmannschaft konnte sogar in die Bayernliga aufsteigen. Die Abteilung Tischtennis ist seit Jahren eine der erfolgreichsten Sparten des TSV Waldershof; großer Wert wird auf eine systematische Jugendarbeit gelegt. 

Verfasst von Werner Rabenbauer

Hist. Satzung Von 1927 Ur-Satzung des TSV Waldershof e.V. in der Version vom 26.März 1927

Durch Zufall hat unser Mitglied Roland Schug beim Entrümpeln seines Kellers die Satzung des TSV Waldershof e.V. in ihrer ursprünglichen Version gefunden. Sie ist datiert vom 26. März 1927 und gehörte dem damaligen Frauenturnwart Josef Stock.